Jutegarn


von der Faser zum Garn - kardieren, zeichnen, spinnen

Die grundlegenden Arbeitsschritte in der Jute-Garnherstellung

Nach dem Stapeln werden die Morah-Ballen wieder geöffnet und die Filamente mehrmals kardiert, um die einzelnen Filamente parallel zu kämmen. Dann werden die kardierten Fasern gezogen. Hierbei wird eine durchschnittliche Überlappung der Filamente zu einem bandartigen Streifen erzeugt, der nun zum Spinnen bereit ist.

Die Breite dieses bandartigen Streifens bestimmt die endgültigen Zwirnparameter des Garns: Durchmesser und Gewicht.

Garngewichte werden in „Jute Count“ gemessen, einer Maßeinheit der britischen Kolonialzeit in Pfund von 14.400 Yards der Garnmenge.

Eine optimale Garndrehung, die das Gleichgewicht zwischen Kohärenz und Neigung sicherstellt, ist entscheidend für die Festigkeit des Garns. Ein lockerer Twist ist schwächer, da ein Schlupf unter Last zu einem katastrophalen Reißen führen kann. Eine enge Garndrehung beeinträchtigt die lineare Ausrichtung und verursacht Scherung.

Leichtere, dünnere Garne können nachträglich 2-fach (2-ply), 3-fach (3-ply) usw. miteinander verdreht werden. Dies kann die Festigkeit erhöhen, fügt aber auch eine weitere Drehdynamik hinzu, die gegen die Stränge (im Seil) ausgeglichen werden muss und dabei Rändelungen (Beulen oder Noppen auf der Oberfläche des Endprodukts) erzeugen.

Bevor das Garn auf eine Spule gewickelt wird, kann für bestimmte Anwendungen eine Endbeschichtung aufgebracht werden. Gebräuchlich sind Polyvinylalkohol oder Pflanzenstärken.


Bild oben: Garnspinnerei

Kardierung von Jute-Filamenten

Zeichnen von Jute-Filamenten